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Mädchen*, die zu uns kommen, haben viele Fragen.

Hier findest Du ein paar Fragen, die oft gestellt werden, und unsere Antworten dazu.
 Auch wenn Du andere Fragen hast oder Du glaubst, dass bei Dir alles ganz anders ist, kannst Du dich bei uns melden und wir reden mit Dir darüber.

FAQ - Betreutes Wohnen

In unseren betreuten Zweierwohnungen leben Mädchen* und junge Frauen* zwischen 16 bis 21 Jahren. Manche der Bewohnerinnen* haben bereits in intensiveren betreuten Wohnformen der Jugendhilfe gelebt und möchten innerhalb des BZWs lernen, in die Selbständigkeit zu gelangen. Einige haben nicht ausreichend Schutz in ihrem vorherigen Zuhause erhalten, und brauchen daher eine räumliche Trennung. Manche haben durch Fluchterfahrungen ihr altes Zuhause verloren, und sind neu und alleine nach Berlin gekommen.

Gründe können beispielsweise Vernachlässigung in der Herkunftsfamilie, die Erfahrung von psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt, Probleme in der Schule und in der Ausbildung oder die Flucht aus dem Herkunftsland sein. Aber es gibt auch vielfältige andere Gründe.

Je nachdem, was die Mädchen* erlebt haben und was sie für ihre Zukunft erreichen wollen, können die Betreuerinnen* sie dann zum Beispiel dabei unterstützen, sich auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten, die schulische Perspektive und die Beziehung zu ihren Familienangehörigen zu klären, eigene Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen und/oder Konflikte ohne Gewalt auszutragen.

Zunächst wird durch die Zuständigen im Jugendamt oder vorherige Bezugsbetreuer*innen bei uns nach einem Platz angefragt.
Dann folgt ein erstes Kennenlern- und Infotreffen in unserem Büro.
Die Betreuerinnen* sind dabei zu zweit, da jede*, die im BZW einzieht, zwei Bezugsbetreuerinnen* hat, die sie* unterstützt und begleitet. Bei dem ersten Treffen erzählen die Betreuerinnen* über den Alltag im BZW, und über Rechte und Regeln innerhalb dieser Wohnform.
Anschließend wird gemeinsam der Vertrag durchgegangen und probiert alle offenen Fragen zu beantworten.

Jede* hat ihr eigenes Zimmer.
Dies kann nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen eingerichtet werden. Für die Einrichtung stellt das Jugendamt eine Erstausstattungspauschale zur Verfügung. Die Betreuerinnen* unterstützen bei der Beschaffung der Möbel und dem Einrichten des Zimmers. Darüber hinaus gibt es in jeder Wohnung eine Küche und ein Bad, welches sich mit der jeweiligen Mitbewohnerin* geteilt wird. Eine Grundausstattung der Küche und des Badezimmers ist bereits vorhanden.

Das Besondere am BZW ist, dass der Alltag sehr individuell gestaltet und begleitet werden kann. Einmal die Woche gibt es ein Plenum mit beiden Bewohnerinnen* und beiden Bezugsbetreuerinnen*. Hier wird oft zusammen gekocht, oder eine andere Freizeitaktivität unternommen. Dann wird sich ausgetauscht wie die vergangene Woche wahrgenommen wurde, alles, was die Bewohnerinnen* an Themen einbringen möchten. Gemeinsam wird dann ein Wochenplan für die nächste Woche erstellt, wo Termine mit den Betreuerinnen* festgelegt werden und andere Termine, die anstehen.
Die Treffen mit den Bezugsbetreuerinnen* hängen auch davon ab, wie die jungen Frauen* und Mädchen* gerade ihren Alltag bewältigen. Es gibt Phasen, wo eine enge Begleitung durch die Bezugsbetreuerinnen* sehr wichtig ist, damit die eigenen gesetzten Ziele auch bewältigt werden können. Es gibt auch Phasen, wo die Bewohnerinnen* fast komplett selbständig ihren Alltag bestreiten, und die Betreuerinnen* überwiegend telefonisch kontaktiert werden.

Unter der Woche können die Betreuerinnen* telefonisch gut erreicht werden, und meistens gibt es außerhalb des Plenums ein bis zwei Treffen zusätzlich mit deinen Bezugsbetreuerinnen. Dort werden u. a. wichtige Termine begleitet (Schule,Ausbildung, Anwält*in, Beratungsstellen), es wird sich gemeinsam auf Prüfungen vorbereitet, die Wohnung gestaltet, oder auch gemeinsame Freizeitaktivitäten unternommen (Ausflüge rund um Berlin, Bowling, Kinobesuche, Sport).

Im BZW arbeiten ausschließlich Frauen. Alle Betreuerinnen haben eine pädagogische Ausbildung absolviert und sind im stetigen Prozess durch Weiter-und Fortbildungen. Sie haben mehrjährige Erfahrung in der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*.
Wir haben vielfältige Geschichten, sprechen mehrere Sprachen und probieren mit Humor und parteilicher Arbeit junge Frauen* auf ihrem Weg in die Selbständigkeit zu unterstützen.

Bei dem Einzug in das BZW unterschreibt jedes Mädchen* einen Vertrag. In diesem Vertrag sind Regeln aufgeführt, die für die Zusammenarbeit wichtig sind. Der Vertag beinhaltet zum Bespiel die Hausordnung der Trägerwohnungen, den Umgang mit dem Wohnungseigenen Inventar oder auch den Wohnungsschlüsseln. Ebenso ist in diesem Vertrag festgehalten, dass junge Frauen* und Betreuerinnen* sich regelmäßig treffen, Termine einhalten oder rechtzeitig absagen, also eine Absprachefähigkeit besteht. Wir dulden keine Gewalt und keine Drogen in unserer Trägerwohnung. Die jungen Frauen* des BZW sollen auf dem Weg in ihrer Selbstständigkeit unterstützt werden, so werden sie stets in alle Entscheidungen, die sie selbst betreffen, eingebunden und sollten hierfür auch eine Bereitschaft zeigen. Ebenso sind sie für Sauberkeit der Trägerwohnung verantwortlich.