Schutzkonzepte
Fachliche Begleitung bei der Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten
Überall dort, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten, gilt es, für ihren Schutz und ihr Wohl zu sorgen und zu verhindern, dass sie Gewalt, insbesondere sexualisierte Gewalt erleben. Die massiven, systemischen Fälle sexualisierter Gewalt und auch anderer Gewaltformen ausgerechnet in Institutionen wie Einrichtungen der Jugendhilfe, Kirche, Sportvereine, Schule und Familie haben dafür gesorgt, dass sich stärker mit der politischen und auch gesellschaftlichen Verantwortung beschäftigt wird.
Aufarbeitungsprozesse haben gezeigt und zeigen weiterhin, wo strukturelle Schutzlücken bestehen und welche Maßnahmen nötig sind, um Kinder und Jugendliche zukünftig besser zu schützen. Die Entwicklung von an die jeweilige Institution angepasste Schutzkonzepte ist ein wirksames Mittel im Kinderschutz, vor allem wenn die Einrichtungen oder Organisationen dafür selber die Verantwortung übernehmen.
Als Wildwasser e.V. unterstützen wir die Initiative von Institutionen, eigene Schutzkonzepte zu entwickeln durch Beratung, Fortbildungen, Informationsveranstaltungen und Begleitung.
Im Rahmen von Projekten arbeiten wir eng mit einzelnen, ausgewählten Institutionen zusammen.
Wenn Sie auf der Suche nach Unterstützung im Themenfeld Schutzkonzepte sind, finden Sie nachfolgend weitere Informationen unter Beratung und Fortbildung für Schulen, (Sport)Vereine und Jugendhilfeeinrichtungen.
Beratung und Fortbildung
Beratung und Fortbildung für Schulen, Vereine und Jugendhilfeeinrichtungen
Wildwasser e.V. unterstützt in enger Kooperation mit berliner jungs von HILFE-FÜR-JUNGS e.V. die Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt in Schulen, Vereinen und Einrichtungen der Jugendarbeit und Jugendhilfe.
Die Entwicklung eines auf die Institution angepassten Konzeptes ist ein intensiver Organisationsentwicklungsprozess, der grundsätzlich für das Miteinander sehr förderlich ist. Verschiedene Fachkräfte bringen ihre jeweiligen Kompetenzen und Kenntnisse auch über die Gegebenheiten vor Ort ein. Deshalb ist es wichtig, dass jede Institution ihr Schutzkonzept individuell entwickelt. Dabei fängt keine Einrichtung bei Null an. Meist kann an an viele bereits bestehende Strukturen angeknüpft und die vorhandenen Potenziale genutzt werden.
Unser Angebot
Um Einrichtungen oder Organisationen bestmöglich dabei zu unterstützen, ihr Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt zu entwickeln, bieten wir verschiedene Beratungs- und Fortbildungsformate an. Dazu gehören:
1. Auftaktveranstaltung mit allen Mitarbeitenden
Ziel: Sensibilisierung für das Thema sexualisierte Gewalt und die Relevanz eines Schutzkonzeptes
2. Einstiegsfortbildung Bestandteile und Erarbeitung eines Schutzkonzept
Ziel: Qualifizierung der für das Schutzkonzept beauftragten Arbeits- oder Steuergruppe zu Grundlagen und Bausteinen eines Schutzkonzeptes sowie zu einem möglichen Erarbeitungsverlauf
3. Workshops zu den einzelnen Bausteinen:
• Potenzial- und Risikoanalyse
• Ansprechstellen und Beschwerdestrukturen
• Vorgehen bei Verdacht
• Verhaltenskodex für Erwachsene
4. Darüber hinaus bieten wir prozessunterstützende Informationsveranstaltungen für Kinder/Jugendliche und Eltern an.
Wichtige Hinweise:
Bitte beachten Sie, dass die Durchführung einer Auftaktveranstaltung für alle bei Ihnen tätigen Fachkräfte und ggf. Ehrenamtliche*n die Grundlage für jegliche weiteren Module bildet.
Ferner setzen wir voraus, dass in der beauftragten Arbeits- bzw. Steuerungsgruppe Personen mit Leitungsverantwortung vertreten sind.
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten:
Sollten Sie an einer intensiveren Begleitung bei der Erarbeitung ihres Schutzkonzeptes, Unterstützung bei der inhaltlichen Planung und Umsetzung weiterer Veranstaltungen interessiert sein, sprechen Sie uns gerne an.
Ausführlichere Informationen zu unseren Angeboten finden Sie hier in unserem Flyer.
Kontakt
Beratung und Fortbildung Schutzkonzepte
Wriezener Straße 10/11, 13359 Berlin
Modellprojekt Schulen besonderer pädagogischer Prägung
Seit August 2020 hat die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Wildwasser e.V. damit beauftragt, modellhaft einzelne Schulen besonderer pädagogischer Prägung dabei zu unterstützen, Schutzkonzepte zu entwickeln.
Um ihre Persönlichkeit und ihre Talente voll entfalten zu können, brauchen Kinder und Jugendliche ein sicheres Umfeld. Um Schüler*innen vor sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt zu schützen, muss man wissen wie.
Durch eigens erarbeitete Schutzkonzepte können sich Schulen zu sichereren Orten entwickeln und die Mitarbeitenden sicherer und kompetenter im Handeln werden. Schüler*innen, die Gewalt in der Familie, im sozialen Nahfeld, innerhalb der Peergruppe oder durch digitale Medien erfahren, finden kompetente Ansprechpersonen, die ihre Signale erkennen und wissen, was sie im Verdachtsfall tun können.
Mit einem Schutzkonzept sorgen Schulen gleichzeitig auch dafür, dass Gewalt und Missbrauch in der Einrichtung selbst keinen Raum haben. Kinderrechte werden somit im Schulalltag verankert und gelebt.
Die Entwicklung eines Schutzkonzeptes ist als Schulentwicklungsprozess zu verstehen, den jede Schule für sich selbst durchlaufen muss, der bei den jeweiligen Bedingungen vor Ort ansetzt und dabei Potentiale und bestehende Schutzlücken als Ausgangspunkt nimmt. Um den daraus erwachsenen Anforderungen bestmöglich gerecht zu werden, hat das Team von Wildwasser in der ersten Projektphase eng mit Berater*innen von proSchul zusammengearbeitet.
Kontakt zum Projekt:
hahn.schutzkonzepte@wildwasser-berlin.de
ASAP! As Soon As Possible - Schule als sicherer Ort für alle
Mit dem Konsortialprojekt „As soon as possible! Schule als sicherer Ort für alle“ (kurz: ASAP!) leistet Wildwasser e.V. zusammen mit Save the Children und Stiftung SPI einen Beitrag zur Prävention von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in und außerhalb von Schulen. Nach dem Motto „ASAP!“ (engl. “so schnell wie möglich”) entwickelt das Projekt praxisnahe Materialien und bietet Weiterbildungsangebote für pädagogisches und nicht-pädagogisches Schulpersonal an, um die Rolle von Schulen als zentraler Kinderschutzakteur zu stärken. Das Projekt hat eine Laufzeit von Mai 2023 bis April 2025.
Was sind die Ziele?
Das praxisnahe Weiterbildungsangebot ASAP! möchte weiterführende Schulen in Berlin zu einem sichereren Ort für alle machen und Schulpersonal in der Prävention und den Schutz vor Gewalt stärken.
Als Teilnehmer*in erhalten Sie …
- Handlungssicherheit im Bereich Kinderschutz und in der Zusammenarbeit mit Akteur*innen im Berliner Kinderschutzsystem
- Expertise in der Entwicklung von Schutzkonzepten mit der Möglichkeit der bedarfsorientierten Schwerpunktsetzung auf ausgewählte Themen
- Unterstützung bei der Umsetzung eigener Schutzkonzepte
An wen richtet sich das Angebot?
An Schulleitungen, Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und weiteres Schulpersonal von Sekundarschulen in allen Berliner Bezirken. Insgesamt können 24 Schulen am Projekt teilnehmen.
Was beinhaltet das Angebot?
1. Eine Fortbildungsreihe bestehend aus 11 Modulen, die sich an unterschiedliche Zielgruppen wenden.
2. Begleitende Sprechzeiten für individuelle Fragen zu den Fortbildungsinhalten.
3. Ein Methodenkoffer für die Partizipation von Schüler*innen in der Entwicklung von Schutzkonzepten
4. Informationsmaterialien für Schulpersonal zum Kinderschutzsystem, zu Gefährdungsmerkmalen, zur Kooperation mit Jugendämtern und anderen Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe und zu Unterstützungs- und Beratungsstellen in Berlin.
Veröffentlichte Materialien: Arbeitshilfe Kinderschutz
Unterstützung für Ihre professionelle Praxis bei vermuteter Kindeswohlgefährdung in Anlehnung an den Berliner Handlungsleitfaden Kinderschutz
Die Arbeitshilfe gibt Ihnen Orientierung in den ersten vier Handlungsschritten des Berliner Handlungsleitfaden Kinderschutz – Zusammenarbeit zwischen Schule und bezirklichem Jugendamt.
Download hier
Mehr Informationen zu dem Projekt finden Sie hier